Herausragende Literatur in der Weststeiermark

Verena Roßbacher – Von Berlin nach St. Stefan ob Stainz

Am Sonntag, dem 29. September 2024, fand im Kulturzentrum Stieglerhaus in der Weststeiermark eine hochkarätige Literaturveranstaltung statt. Verena Roßbacher, eine der bekanntesten österreichischen Autorinnen, beschloss mit einer Matinee das Literaturfestival „Worte bewegen“. Die Vorarlbergerin, die mittlerweile in Berlin lebt, präsentierte dabei ihren preisgekrönten Roman „Mon Cherie und unsere demolierten Seelen“, für den sie 2023 mit dem Österreichischen Buchpreis ausgezeichnet wurde.

Verena Roßbacher

Lesung Verena Roßbacher
Foto: Michael Sticher, fotografist.at

Vor einem begeisterten Publikum las Roßbacher ausgewählte Textpassagen aus ihrem Werk und fesselte die Zuhörer:innen mit ihrer sympathischen und eloquenten Art. Ihre Lesung war geprägt von Witz, Melancholie und der sprachlichen Raffinesse, die ihr gesamtes Werk auszeichnet. Das Publikum zeigte sich sichtlich bewegt von den Geschichten rund um die Protagonistin Charly Benz, die mit ihrem „verregneten Leben“ kämpft und mithilfe von Freund:innen das Weitermachen lernt.

Während der gelesenen Textausschnitte trat die Autorin in ein lebendiges Gespräch mit dem Literaturkritiker und Festivalleiter Stefan Gmünder, das ebenso unterhaltsam wie tiefgründig war. Gmünder führte das Publikum durch die literarische Welt Roßbachers, indem er in seinem Einleitungstext auf ihre früheren Werke einging. Besonders beeindruckend war seine Beschreibung des ungewöhnlichen Charakters Alexander von Lenau aus Roßbachers Debüt „Verlangen nach Drachen“ – eine Figur, die exemplarisch für die eigenwilligen und träumerischen Charaktere steht, die sich durch all ihre Bücher ziehen. Gmünder betonte dabei, dass Roßbachers Romane nicht auf Reduktion setzen, sondern auf eine Fülle an Geschichten und sprachlicher Beweglichkeit. Ihre Werke seien geprägt von einer Leichtigkeit, die schwer herzustellen sei, sowie von einem unverkennbaren Humor und tiefen philosophischen Reflexionen.

Lese-TIPP: „Mon Cherie und unsere demolierten Seelen“

Verena Roßbacher

Literaturgespräch Stefan Gmünder, Verena Roßbacher
Foto: Michael Sticher, fotografist.at